Letztes Wochenende habe ich nicht nur die MagicCon besucht, sondern die Chance ergriffen, mir gleich den Popupstore von e.GO-Mobile in Bonn anzuschauen.
Er liegt ein wenig versteckt in einer Seitenstraße hinterm Münsterplatz, aber wenn man ihn einmal gefunden hat, wird es wirklich interessant.
e.GO Mobile ist eine Ausgründung der RWTH Aachen und wird von einem der Mitgründer von Streetscooter , Professor Schuh, geleitet.
Das Ziel ist die Entwicklung eines bezahlbaren elektrischen Kleinwagens, der besonders im Stadtverkehr als Zweitwagen oder als Lieferfahrzeug für Pizza-Dienste oder für Pflegedienste eingesetzt werden soll.
Momentan gibt es nur zwei Möglichkeiten, sich einen der aktuellen Prototypen anzuschauen, einmal in Aachen in einem Popupstore und einmal in Bonn. Ab Ende April gibt es einen Weiteren in Neuss.
Hatte ihn gefunden, also gleich rein in den Laden.
Dort stand er nun der Prototyp des e.GO Life.
Klein, bunt, popig und irgendwie knuffig.
Von der Größe liegt der Wagen irgendwo zwischen einem zwei- und einem viertürigen Smart, kann aber immer vier Personen transportieren. Es gibt auch eine Art Kofferraum, aber den kann man eigentlich erst vernünftig nutzen, wenn man die Rücksitze umlegt. Er ist über eine Glasklappe zu erreichen.
Vom Raumkonzept erinnert der Wagen ein wenig an den Toyota iQ.
Die Karosserie besteht zu 100% aus durchgefärbtem Kunststoff, der sich aber gut anfühlt und überraschend gut aussieht. Der Innenraum ist aufgeräumt und überraschend groß. Ich bin 1,80 und nicht gerade zart beseitet und hatte mehr als ausreichend Platz. Die Türinnenseiten waren etwas raumgreifend, aber da sagte die nette Dame von e.GO direkt, dass das Design geändert worden wäre und man mehr Platz bekommt. Leider war der Wagen auf Grund von Brandschutzvorschriften nicht mit einer Batterie ausgerüstet, von daher konnte man sich zum Beispiel die Medienausstattung nicht anschauen. Die Sitze waren ein wenig einfach und boten so gut wie keine Unterstützung, sollen aber in dieser Form nicht im Serienfahrzeug verbaut werden.
Die Fronthaube ist nicht vom Benutzer zu öffnen, die Batterie ist im Unterboden und der Antrieb im Heck verbaut. Es soll Wartungsklappen für das Wischwasser geben.
Außerdem stand im Store ein sogenanntes „rolling chassis“, sprich die Rohkarosse ohne Kunstoffbeplankung. Da bekommt man einen guten Eindruck, wie es unter der Verpackung aussieht.
Man erkennt ziemlich gut, wie einfach die ganze Konstruktion gehalten ist. Der Rahmen besteht aus Alurohren und -profilen, die entweder geklebt oder verschweißt werden.
Die Aussage von Professor Schuh bei der Vorstellung des e.GO Life war, dass sie die Fahrzeugkonstruktion von der Seite der Produktion angegangen wären und das sieht man dem Ergebnis meiner Meinung nach gut an. Alles ist vergleichsweise simpel gehalten, wenig bis gar keine Schnörkel oder gar übertrieben. Spaltmaße sind Probleme mit denen sich andere Autofirmen rumschlagen können.
Auch die Präsentation im Laden war schnörkellos aber wirklich professionell aufgezogen. Die Betreuung durch die beiden Damen von e.GO war meiner Meinung nach sehr gut, wirklich freundlich, auch wenn ich zugeben muss, dass ich die eine Dame eher zu getextet habe…
Wahrscheinlich war das der Grund, warum sie mir eine Probefahrt auf dem e.GOKart angeboten hat. Also habe ich mich doch glatt noch sportlich betätigt.
Es handelt sich dabei um ein Gokart, dass mit Pedelec-Technik ausgerüstet ist und damit den Fahrer elektrisch unterstützt.
Wenn ich ehrlich bin, ist es auch dringend notwendig, denn das Ding zu bewegen ist, auch mit Unterstützung echt anstrengend. Gut ich bin jetzt nicht wirklich fit, aber trotzdem…
Hab dann noch ein paar Runden auf dem Münsterplatz und in der umliegenden Fußgängerzone gedreht.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die sehr freundliche Betreuung und die spontane Probefahrt mit dem GOKart bedanken, war wirklich lustig und mal ganz was anderes.
Danach bin ich dann wieder zurück zur Convention und bin wieder in fantastische Welten eingetaucht…